3 veraltete SEO-Maßnahmen, die Ihnen heute eher schaden als nutzen


Gastartikel von Felix Beilharz (http://felixbeilharz.de)

Suchmaschinenoptimierung hat sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Techniken und Maßnahmen, die noch vor einigen Jahren allgegenwärtig waren und von jedem SEO angewendet wurden, haben inzwischen ihre Wirkung verloren. Doch nicht nur das: durch einige größere Updates im Google-Algorithmus können veraltete SEO-Maßnahmen eine Seite nachhaltig beschädigen und zu kompletten Ranking-Verlusten führen. Die folgenden veralteten Maßnahmen sollten Sie daher nicht mehr anwenden. Wenn Ihnen ein Berater oder eine Agentur eine dieser Maßnahmen empfiehlt, nehmen Sie besser die Beine in die Hand…

Sichtbarkeitsindexverlauf einer abgestraften Domain - Quelle: Sistrix.de
Sichtbarkeitsindexverlauf einer abgestraften Domain – Quelle: Sistrix.de

1. Links von „schlechten“ Seiten

Linkbuilding war früher sehr einfach: mit Einträgen in Webkatalogen, Social Bookmarking-Diensten oder Artikelverzeichnissen konnte man schnell und einfach größere Mengen an Links generieren. Das Ganze lies sich sogar komplett an Dienstleister outsourcen. Natürlich waren diese Maßnahmen damals schon nicht wirklich nachhaltig, aber sie wurden in der einen oder anderen Form wohl von fast jedem SEO eingesetzt.

Damit hat Google spätestens mit dem Pinguin-Update aufgeräumt. Seitdem können Links von solchen Quellen zu einer Abstrafung der Seite führen, abhängig von dem Umfang und der sonstigen Linkstruktur der Seite.

Tipp: Verzichten Sie besser ganz auf Links aus solchen Quellen. Einige wenige, wertvollere Webverzeichnisse können nicht schaden, all die ganzen kleinen Kataloge sollten jedoch nicht mehr eingesetzt werden.

2. Immer gleiche Linktexte

Wollte man früher für „Damenschuhe“ ranken, musste man vor allem Links aufbauen, deren Linkankertext „Damenschuhe“ hieß. Also sorgte man dafür, dass möglichst viele Links mit diesem Linktext (vielleicht noch der einen oder anderen Variation) auf die eigene Seite zeigten.

Damit ist ebenfalls Schluss. Unnatürliche Linkstrukturen, wie zum Beispiel zu häufige Verwendung der gleichen Linktexte, sorgen ebenfalls für Abstrafungen. Google will eine „natürliche“ Verlinkung, die also so aussieht, als ob nicht von Hand nachgeholfen wurde. Das bedeutet vor allem eine Mischung aus verschiedenen Linkquellen und unterschiedlichen Linktexten. Ein Großteil der Links sollte aus so genannten „Brand Links“ bestehen, also Links, die den Firmennamen oder die URL als Linktext enthalten.

Tipp: Achten Sie darauf, dass nicht zu viele Links den gleichen Linktext enthalten. Wenn Sie aktiv Links aufbauen, sorgen Sie lieber für Links mit Brand Ankern oder unverfänglichen Linktexten wie „Website“, „Hier Klicken“ oder „Mehr dazu hier“. Die Mischung macht’s…

3. Keyword-Dichte messen

Die Keyword-Dichte war früher einer der zentralen SEO-Faktoren. Zumindest dachten die Suchmaschinenoptimierer das. So wurde fleißig gemessen, ob auch genau 3-5% der Texte aus dem Suchbegriff bestehen. Die Qualität der Texte hat unter diesen „Optimierungen“ natürlich oft gelitten.

Karl Kratz, Online-Marketing-Experte aus Berlin, hat mit diesem Faktor jedoch gründlich aufgeräumt. In vielen eigenen Experimenten hat er nachgewiesen, dass nicht die Keyword-Dichte entscheidend ist, sondern eine Kombination aus der Termgewichtung sowie der Einbeziehung aller anderen Websites, die diesen Begriff verwenden. Nur so lässt sich ermitteln, für welche Begriffe eine Seite von den Suchmaschinen als relevant angesehen wird und ob sie sich innerhalb der „erlaubten“ Grenzen bewegt. Vor allem achten Suchmaschinen darauf, in welcher Gewichtung der Hauptterm im Dokument auftaucht und ob weitere Begriffe, die für den Begriff eine „Beweisfunktion“ haben, vorkommen. So wird ein Dokument, das für „Handy“ ranken soll, aber nicht Begriffe wie „Mobiltelefon“, „Vertrag“ oder „Mobilfunk“ enthält, wohl nur schwerlich als relevant eingestuft.

Tipp: Wenn Sie heute also einen Text für Suchmaschinen optimieren wollen, lassen Sie die Keyword-Dichte außen vor. Nutzen Sie stattdessen ein Tool wie onpage.org, um die richtige Termgewichtung („WDF*IDF“) zu ermitteln und achten Sie vor allem darauf, dass alle relevanten, verwandten Begriffe im Text enthalten sind.

Wenn Sie mehr über aktuelle Methoden der Suchmaschinenoptimierung erfahren möchten, haben Sie nächste Woche im Suchmaschinenoptimierungs-Seminar die Möglichkeit dazu. An zwei Tagen lernen Sie SEO von der Pike auf: Keyword-Recherche und –Bewertung, Content-Optimierung, Onpage- und Offpage-Optimierung, Linkbuilding-Strategien, Optimierung des Userverhaltens und vieles mehr. Bastian Sens wird als Gastreferent den Teilnehmern die Themen local & international SEO vorstellen – mit vielen Tipps direkt für die Praxis.

Alle Informationen zum Seminar sowie die Anmeldung finden Sie unter http://www.suchmaschinenoptimierung-seminar.net.

Felix Beilharz ist Trainer, Berater, Autor, Speaker und Hochschuldozent mit Schwerpunkten im Online- und Social Media Marketing. Er führt Seminare zur Suchmaschinenoptimierung (www.suchmaschinenoptimierung-seminar.net) und zum Social Media Marketing (www.social-media-seminar.net) durch.

Über den Autor

Bastian Sens ist Geschäftsführer der Sensational Marketing GmbH in Leverkusen. 2019 gewann er mit „Das Online-Marketing-Cockpit“ den Award für das Business Buch des Jahres und den Strategiepreis 2019 für die beste Innovation. Sein neuestes Buch „Das SEO-Cockpit“ sorgt endlich für Klarheit und Fokus: in 8 Phasen zur erfolgreichen SEO-Strategie.

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