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Meine Buchrezension: Die Macht der Community


„Wie Sie zum Community-Manager werden und erfolgreich ein Online-Netzwerk aufbauen“

⭐⭐⭐

Der Buchtitel „Die Macht der Community“ (Anzeige) hat mich wirklich angezogen und neugierig gemacht. Doch leider meine Erwartungen absolut verfehlt!

Doch zunächst zum Allgemeinen: Das Buch aus dem Redline-Verlag richtet sich im Kern an Community-Manager bzw. die eine Community betreuen möchten. Dabei geht die Autorin Ariane Brandes u.a. in 272 Seiten auf folgende Themen ein:

  • Community aus verschiedenen Perspektiven erklärt
  • Aufgaben des Community-Managements
  • Wie du eine Community aufbaust
  • Pflege einer Community

Ihr merkt – alles dreht sich rund ums Thema Community. Erfolgreich eine Community aufzubauen und diese erfolgreich zu pflegen ist aus meiner Sicht einer der Schlüssel im Social Media Marketing. Dabei führt derzeit der Hauptteil der Akteure auf Instagram & Co. nur einen Monolog, anstatt mit seinen Followern in einen Dialog zu treten. Aus meiner Sicht kann das entweder mit Desinteresse, mangelnder Zeit, Ahnungslosigkeit oder aber auch persönlichen Ängsten (z.B. Kritik an der Person oder sogar ein Shitstorm) zusammenhängen.

Meine Kritik

Daher ist es wichtig, dass wir uns alle mit dem Thema „Community“ beschäftigen – was macht sie aus? Wie baut man eine auf und pflegt sie später? Mit diesen Fragestellungen bin ich offen als Leser eingestiegen. Insbesondere auch aufgrund des Titels und Subtitels auf dem Cover – in dem speziell „Online-Netzwerk aufbauen“ prominent platziert ist. Und wenn solch ein bedeutendes Thema vom Cover nur 1/10 des Buches selbst ausmacht, bin ich offen gesagt enttäuscht. An ihrer Stelle hätte ich das Thema auf dem Cover eher weggelassen. Natürlich weiß ich als Buchautor selbst, dass der Buchtitel wichtig für die Auffindbarkeit auf Amazon ist. Keywords im Buchtitel bringen bessere Positionen auf Amazon, sodass der Abverkauf besser funktioniert. Doch wenn damit die Leserschaft irritiert wird, ist diese Strategie fehl am Platz.

Darüber hinaus ist meine Kritik an dem Buch die mangelnde Tiefe und Praxisorientierung. Ein Beispiel für die mangelnde Tiefe findet ihr schon in dem vorherigen Abschnitt zum Community-Aufbau. Ich erkläre es euch einmal konkret: Ariane Brandes empfiehlt dir einen großen Mehrwert für dein Netzwerk zu schaffen:

„Mehrwert bei einer Community bedeutet – ganz pauschal formuliert-, Mitgliedern oder Interessenten für ihren Aufwand an Zeit und Aufmerksamkeit mehr zu bieten als andere Communitys (…) Der Anspruch ist, Einzigartigkeit mit Raffinesse herzustellen, ein ganz spezielles Flair mit Coolness-Kick – in der Masse durch Klasse auffallen!“

Das ist ein Zitat aus dem kleinen Kapitel „Den Stein ins Rollen bringen“. Anschließend nennt Ariane Brandes folgende Best Practices:

  • Zündender, origineller Content mit brillantem Storytelling
  • Überbieten des Konkurrenzangebotes
  • Erzeugung von User Generated Content anregen

Versteht mich nicht falsch: was sie schreibt, ist alles richtig und gut. Doch mir fehlt hierbei die Tiefe und vor allem Praxisbeispiele. Erst dadurch können die Leser:innen die Theorie richtig verstehen. Sie hätte beispielsweise die Dermatologin Dr. Emi aus Berlin aufführen können. Sie hat eine Community mit über 170.000 Follower erreicht. Mit Witz aber auch Inhalten mit absolutem Mehrwert (z.B. die richtige Skin-Routine) überzeugt sie täglich ihr Netzwerk auf Instagram. Als Leser hätte ich die Chance der Influencerin zu folgen und von ihr praktisch zu lernen.

Was mir an dem Buch gefallen hat

Für den Einstieg in das Thema Community-Aufbau ist das Buch – trotz meiner Kritik – absolut geeignet. Man erhält Einblicke, was die Aufgaben eines Community-Managers betreffen und wie man sein Netzwerk pflegt. Ariane Brandes führt am Anfang des Buches folgende bedeutende Definition von einer Community auf:

„Gemeinschaft, Gruppe von Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, gemeinsame Interessen pflegen, sich gemeinsamen Wertvorstellungen verspflichtet fühlen (…)“

 

 

Diese Definition von einer Community finde ich sehr gut – sie zeigt so vielen Akteuren auf LinkedIn, Instagram & Co. den Weg. Dass man sich Gedanken darum machen sollte, welches gemeinsame Ziel erreicht werden soll! Dadurch schaffe ich eine Gemeinschaft. Bei meinem Beispiel von Dr. Emi ist das eine schöne Haut zu erhalten.

Darüber hinaus gibt die Autorin Ariana Brandes eine tolle Übersicht der Posttypen – was man also alles posten kann. Sie führt sieben Content-Typen auf:

  1. News und Aktuelles
  2. Grundsätzliches
  3. Hilfeersuchen (z.B. Umfragen oder Bitten um Stellungnahme)
  4. Fazit (z.B. der aktuelle Stand einer länger laufenden Diskussion)
  5. Kuratierung (fremde Beiträge aufgreifen)
  6. Humor
  7. Cliffhanger (kommenden Post ankündigen, um Spannung aufzubauen)

Fazit

Das Buch „Die Macht der Community“ ist leicht und verständlich zu lesen. Es ist als Einstieg in das Thema gut geeignet, da es einen Überblick der Aufgaben eines Community-Managers gibt. Für die konkrete praktische Umsetzung der Themen ist das Buch weniger gut geeignet. Ariane Brandes gibt zwar Anregungen, aber für die Umsetzung fehlen aus meiner Sicht diverse Praxisbeispiele.

 

 

Über den Autor

Bastian Sens ist Geschäftsführer der Sensational Marketing GmbH in Leverkusen. 2019 gewann er mit „Das Online-Marketing-Cockpit“ den Award für das Business Buch des Jahres und den Strategiepreis 2019 für die beste Innovation. Sein neuestes Buch „Das SEO-Cockpit“ sorgt endlich für Klarheit und Fokus: in 8 Phasen zur erfolgreichen SEO-Strategie.

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