Inhaltsverzeichnis
Was hat es in Google Analytics mit (not provided) auf sich?
Bereits seit Ende 2011 hat Google ein System für Google Analytics eingeführt, welches die in der organischen Suche durch Nutzer eingegebenen Keywords zum Großteil verschleiert und mit der Angabe (not provided) versieht. Damit wird gewissermaßen die Herkunft bzw. der Suchbegriff des jeweiligen Nutzers unkenntlich gemacht und entzieht sich der Auswertung der Besucherdaten durch den Webmaster einer Website.
Dies bezieht sich jedoch ausschließlich auf die organische Suche, sodass die Keywords der bezahlten Suche (das heißt über Google AdWords) weiterhin sichtbar sind.
Warum hat Google das so gemacht?
Seit geraumer Zeit kann Google auch über eine gesicherte SSL-Verbindung, also mittels https://, erreicht werden. Dies garantiert eine verschlüsselte Übertragung der Daten. Gleichzeitig werden die eingegebenen Suchbegriffe jedoch nicht mehr an den Web-Server der über die Google-Suche aufgerufenen Website übermittelt, sodass diese in Google Analytics nicht erscheinen bzw. (not provided) sind.
Der Bruchteil an Suchanfragen, der über gesicherte https://-Verbindungen läuft, entspricht dem Anteil an Nutzern, die während einer getätigten Suche mit einem Google-Account eingeloggt sind. Außerdem kann die Google-Website auch manuell über eine gesicherte Verbindung aufgerufen werden, indem man statt. http://www.google.de die Seite https://www.google.de aufruft. Auch in diesem Fall wird das eingegebene Keyword nicht übermittelt.
Google verteidigt das System zwar mit dem verbesserten Datenschutz. Doch erklärt wird damit nicht, warum nicht auch AdWords-Suchanfragen anonymisiert werden. Zudem kann Google für jede Suchanfrage eines eingeloggten Nutzers eine große Menge an Daten über dessen Suchverhalten sammeln.
Entwicklung der (not provided)-Rate
Der Anteil an Suchanfragen, deren Keywords in Analytics als (not provided) auftauchen, wächst stetig. Damit können Seitenbetreiber zunehmend weniger Rückschlüsse aus den Besucherdaten ziehen, um zu verstehen, was ein Großteil der Nutzer will und um damit den Content der Website zu verbessern.
Es ist absehbar, dass dieser Anteil auch in Zukunft weiter zunehmen wird – vor allem, da Google in Deutschland und anderen Ländern eine stetig wachsende Anzahl an Google+ Nutzern verzeichnet. Denn damit nimmt schließlich auch die Anzahl eingeloggter Google-Nutzer zu.
Was sind die Folgen für Seitenbetreiber?
Da ein nicht unerheblicher Teil der Daten durch die Verschleierung wegfällt, sind Seitenbetreiber gezwungen, auf das kostenpflichtige Google AdWords zurückzugreifen – sofern sie weiterhin umfassende Daten zu den eingegebenen Suchbegriffen Ihrer Nutzer erhalten möchten. Unternehmen beispielsweise, bei denen Google AdWords bereits zur Anwendung kommt, dürften damit weniger große Probleme haben als solche, für die sich Suchmaschinenwerbung nicht rentiert.
Fazit
Die durch (not provided)-Angaben verschleierten Suchanfragen eines großen Anteils der Google-Nutzer führen augenscheinlich zu einem erhöhten Datenschutz für jene Nutzer, die bei Google einen Account besitzen und während der Suche eingeloggt sind. Auf der Kehrseite profitiert allerdings Google immens von dem dadurch angelegten, individuellen Benutzerprofil, welches die personalisierte Suche verbessern und effizienter machen kann. Die Proteste vonseiten der Webmaster sind seit Beginn dieses Systems groß – doch eine Rückkehr zur alten Statistik vonseiten Googles scheint eher unwahrscheinlich.
Kommentare