Meine Buchrezension: Mindful Social Media Marketing
„Achtsam und erfolgreich kommunizieren“
⭐⭐⭐⭐⭐
Dieses Buch hat mich vom Lesehocker gehauen! Auch wenn ich schon viele Bücher zum Thema Social Media Marketing gelesen habe, konnte Mindful Social Media Marketing (Anzeige) bisher alle übertreffen. Es hat mich beim Lesen dazu ermutigt meine Beiträge emotionaler zu gestalten und konnte allein mit einem LinkedIn-Post eine 16x höhere Reichweite gewinnen!
Zunächst war ich aber skeptisch: was bedeutet wohl „Mindful“ und „achtsames kommunizieren“, welches im Buchtitel steht? Auch wenn ich selbst täglich meditiere und viel Persönlichkeitsarbeit (wie NLP) mache, waren meine Alarmglocken geweckt. Wird das eine esoterische Reise ins Instagram-Marketing?
Ich kann euch beruhigen: Nein. Die Autorin Bianca Fritz geht vielmehr auf die wesentlichen Erfolgsebenen von Social Media Marketing ein: den Emotionen und vor allem deinem Warum! Auf 427 Seiten geht Bianca Fritz u.a. auf folgende Themen ein:
- Wie hebe ich mich ab, wenn alle die Welt verbessern möchten?
- Das große Warum
- Wie Fans zu Kunden und Kundinnen werden
- Ein Social-Media-Workflow, der dich nicht erschöpft
Inhaltsverzeichnis
277.777 Story-Beiträge auf Instagram – pro Minute
Wie kannst du bei 55.140 Foto- und 277.777 Story-Beiträgen auf Instagram noch auffallen? Auf LinkedIn steigt die Anzahl der Posts gleichfalls (btw: die Oberflächlichkeit auch). Meine Frust stieg zuletzt ins Unermessliche, als ich mit großer Spannung und vor allem 100-200 Stunden Vorarbeit meine Studie auf LinkedIn geteilt habe. Ich hatte den großen Erfolg erwartet: dutzende Kommentare, Shares und Likes. Doch dann kam die Ernüchterung: nur 1.200 Impressionen, 0 Shares, 18 Likes. Es war während der Zeit als ich dieses Buch „Mindful Social Media Marketing“ gelesen habe und genau zu diesem Abschnitt gelangt bin – wie kann man auffallen bei so vielen Beiträgen?
Bianca Fritz ermutigt die Leser:innen über seine Emotionen zu schreiben – vor allem der erste Satz muss sitzen:
- Benenne den Mehrwert.
- Stelle eine Frage.
- Werfe eine Frage auf.
- Provoziere eine Emotion.
Nach dem ersten Satz folgt dann idealerweise eine Story, die fesselt. Auch wenn wir das schon öfters gehört haben, befolgen wir das in unserem Posting?
Ich bisher nicht immer. Doch die letzten Beiträge und der Anstoß des Lesens waren für mich eine Erleuchtung! So eine Erleuchtung brauchte ich scheinbar, um das Wissen anzuwenden. Denn nicht jede bzw. jeder (wie ich) hat zum einen Zugang zu seinen Emotionen und zum anderen möchte diese auch vor einem so großen Publikum auf Instagram und LinkedIn preisgeben.
Wir machen uns verletzlich und angreifbar! Diesen Mut müssen wir jedoch aufbringen, um nahbar zu sein. Die Menschen zu berühren. Denn das ist der Schlüssel zu erfolgreichem Social Media Marketing!
„Damit sich deine Worte wirklich von denen anderer unterscheiden, musst du einen Schritt weitergehen – du musst die Inhalte tatsächlich zu deinen eigenen machen. Journalisten benutzen hierfür zwei Stilmittel, die auch für dich hilfreich sein können: Sie personalisieren oder lokalisieren“ Bianca Fritz
Was bedeutet personalisieren und lokalisieren für dich?
Die beiden Stilmittel „personalisieren“ und „lokalisieren“ der Journalisten finde ich eine super Inspiration für Social Media Manager:innen. Du kannst folgende Tipps mitnehmen:
- Frag dich bei den Beiträgen: Was hat das mit dir zu tun? Du personalisierst das Thema also mit dir selbst. Warum möchtest du dieses Thema vermitteln? Was hat dieses Wissen bei dir bewirkt?
- Überleg dir, ob du ein Thema anhand der Beispielgeschichte eines Kunden oder einer Kundin erzählen kannst.
- Lokalisieren kann für dich auch bedeuten, dass du Dinge zusammenführst, die du gelernt hast. Du kombinierst Gedanken und Wissen, die du in dieser Kombination so noch nicht gelesen hast – und schaffst damit etwas Neues.
50% deiner Zeit für die Community
Wir wünschen uns doch alle mehr Anfragen und Follower – oder? Wir posten und posten. Bianca Fritz empfiehlt für den Aufbau einer eigenen Community aber unbedingt, dass wir unsere Zeit zu 50% auch der Community-Pflege widmen. Auch das sorgt für mehr Follower! Konkrete Tipps sind hier:
- Antworte auf jede Privatnachricht und jeden Kommentar
- Kommentiere in anderen Accounts nur, wenn du auch wirklich etwas zu sagen hast.
- Verschwinde nicht einfach in der Versenkung, wenn du mal eine Auszeit benötigst. Kündige es zumindest an.
- Gehe auf Wünsche der Follower:innen ein, die du mal in Kommentaren gelesen hast. So fühlen sie sich gehört.
„Regelmäßig in relevanten Gruppen oder auf relevanten Profilen zu kommentieren, ist eine wirksame, wenn auch zeitaufwendige Methode, um langfristig mehr Follower zu gewinnen“ Bianca Fritz
Meine Kritik
Bevor ich zu meiner einzigen Kritik komme, leite ich diese mit einem Lob ein. Es gibt wenige Bücher, die auch Praxisbeispiele für kleine und mitteständische Unternehmen oder Accounts zeigen. Das Buch „Mindful Social Media Marketing“ ist jedoch gespickt mit unendlichen Beispielen von Bianca Fritz selbst und einigen „kleineren“ Instagram-Konten. Es gibt also nicht die Hochglanzexempel von Tesla und Google. Klasse!
Doch bei allen positiven Eindrücken von diesem Buch bekam ich das Gefühl: Die Beispiele sind gut und die Impulse sehr gut beschrieben, doch wo bleiben die richtig erfolgreichen Best Practice Beispiele mit tausenden Kommentaren und Likes? Das ist eben die Währung auf Social Media, die direkt ersichtlich ist und an der man den direkten Erfolg eines Accounts oder eines Beitrags messen kann. Von Umsatz möchte ich noch gar nicht erst schreiben.
Darüber hinaus empfinde ich Bücher ohne viele Quellen im Literaturverzeichnis bzw. Studienhinweisen als weniger wissenschaftlich. Als Leser habe ich schon Vertrauen zu Bianca Fritz aufbauen können, doch hätte ich mir wesentlich mehr Literatur- und Studienhinweise gewünscht.
Mein Fazit zum Buch „Mindful Social Media Marketing“
Das Buch erreichte mich als Leser auf einer tieferen Ebene, die mich zum emotionaleren Schreiben katapultiert hat. Das brachte mich zu meiner sehnlich erhofften Reichweite. Dafür ich bin ich dir, Bianca Fritz, sehr dankbar! Für mich: 5 von 5 Sternen.
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